Leserbrief zum Beitrag “Krankenstand bei Lehrern klettert auf Rekordniveau„ im Nordkurier vom 14.02.2018

Lehrergesundheit – wichtiger Baustein einer guten Schule

Stark belastet, gestresst und erschöpft: Aktuelle Zahlen untermauern alarmierende Tendenzen in der Lehrergesundheit. So leidet etwa jeder dritte Lehrer im Laufe seines Berufslebens an Burnout. Die unter 30-Jährigen klagen genauso häufig über Erschöpfung, Unruhe und Frust wie die über 50-Jährigen. Mehr denn je sehen sich die Lehrer heutzutage vielen Anforderungen ausgesetzt, denen sie  kaum noch gerecht werden können. Für zusätzlichen Stress sorgen beruflicher Ehrgeiz und Perfektionsstreben bei gleichzeitiger fehlender Wertschätzung durch die Schulleitung. Zu den Belastungsfaktoren zählen wohl auch der permanente Zeitdruck, fehlende Erholungspausen sowie unmotivierte und respektlose Schüler. Vielfach schlägt sich dies auf die Lehrergesundheit nieder, was zu erhöhten Krankheitsausfällen und somit zu Unterrichtsausfall für die Schüler führt. Bekanntlich hat die Gesundheit der Lehrer zudem einen gravierenden Einfluss auf die Klassen-führung und Unterrichtsqualität. Wer also volle Leistung bringen will, muss sich gesund, fit und belastbar fühlen. Die Verantwortung für die eigene Gesundheit liegt demnach nicht nur bei den Lehrern selbst, sondern auch bei denen, die das Maß der Belastung zu verantworten und über Entlastungsstrategien zu entscheiden haben. Ressourcen für die Verringerung der gesund-heitlichen Belastungen an der Schule sehe ich besonders in der Reduzierung der außer-unterrichtlichen Aufgaben, in der Verbesserung des Zeitmanagements sowie des Schul-und Klassenklimas und in der wirksamen Hilfe bei Konflikten mit schwierigen Schülern und Klassen. Es gibt also dringenden Handlungsbedarf, ansonsten können Überlastung, Stress und Frust zu noch mehr Demotivation und Resignation beitragen.

 

 

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